Der erste Schritt ist oft der schwerste – und Sie haben ihn gerade getan. Allein die Suche nach Hilfe ist ein unglaublich mutiger Anfang auf einem Weg, der sich vielleicht ausweglos anfühlt. Wir wissen, wie isolierend und schambehaftet das sein kann. Genau deshalb haben wir diesen Wegweiser für Sie erstellt.
Er ist mehr als nur eine Liste. Er ist eine ausgestreckte Hand, die Ihnen den Weg zu vertrauenswürdigen, professionellen und vor allem menschlichen Anlaufstellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt. Jede hier genannte Organisation wurde sorgfältig geprüft. Um Sie zu schützen und Ihnen nur seriöse Hilfe zu garantieren, haben wir uns ausschließlich auf gemeinnützige, staatlich anerkannte oder bewährte Selbsthilfe-Angebote konzentriert. Hier sind Sie sicher. Hier werden Sie verstanden.
Wo fange ich an? Ein schneller Wegweiser
Fühlt sich alles überwältigend an? Das ist okay. Hier sind drei direkte Wege, je nachdem, was Sie gerade am meisten brauchen:
Lesen Sie diesen Artikel und die Sie betreffenden Abschnitte in Ruhe. Unten in diesem Artikel wartet eine kleine Belohnung auf Sie.
Soforthilfe & Krisenhotlines (Bundesweit)
Wenn der Druck überwältigend wird und Sie genau in diesem Moment jemanden zum Reden brauchen. Diese Anlaufstellen sind rund um die Uhr für Sie da – anonym, kostenlos und ohne Urteil. Sie bieten ein offenes Ohr, wenn alles andere zu viel wird, und sind oft der wichtigste erste Schritt, um das Schweigen zu brechen.
TelefonSeelsorge® Deutschland
- Art: Krisen- und Seelsorgetelefon
- Zielgruppe: Alle Menschen in Krisen- und Belastungssituationen
- Webseite: https://www.telefonseelsorge.de/
- Kontakt:
Telefon: 0800/1110111 (evangelisch)
Telefon: 0800/1110222 (katholisch)
Telefon: 116123 (bundeseinheitlich)
Die Anrufe sind kostenfrei, anonym und erscheinen nicht auf der Telefonrechnung.
Online-Beratung per Mail und Chat ist ebenfalls über die Webseite verfügbar.
- Beschreibung: Die Menschen bei der TelefonSeelsorge sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr für Sie da. Als gemeinsames Angebot der evangelischen und katholischen Kirche in Deutschland bieten sie anonyme und kompetente Gespräche an. Über 7.500 speziell ausgebildete ehrenamtliche Mitarbeitende hören Ihnen zu, spenden Trost und helfen Ihnen, Ihre Situation zu klären und neue Perspektiven zu finden. Die Kernanliegen sind die Bewältigung von Krisen, Einsamkeit und Angst sowie die Suizidprävention.
- Therapeutische Stärken: Hier geht es nicht um eine Therapie, sondern um menschliche Zuwendung in einer akuten Krise. Die geschulten Ehrenamtlichen hören Ihnen aktiv und wertfrei zu und helfen Ihnen, schwierige Emotionen auszuhalten. Die absolute Anonymität und Kostenfreiheit sind die Grundpfeiler dieses Angebots, damit Sie sich ohne Hürden melden können – gerade bei schambesetzten Themen wie Sexsucht ein unschätzbarer Vorteil.
Nummer gegen Kummer e.V. (Kinder- und Jugendtelefon & Elterntelefon)
- Art: Telefon- und Online-Beratung für Kinder, Jugendliche und Eltern
- Zielgruppe: Kinder, Jugendliche, Eltern und andere Erziehungsberechtigte
- Webseite: https://www.nummergegenkummer.de/
- Kontakt:
Kinder- und Jugendtelefon: 116 111 (Mo-Sa: 14-20 Uhr)
Elterntelefon: 0800/111 0 550 (Mo-Fr: 9-17 Uhr, Di & Do bis 19 Uhr)
Die Anrufe sind anonym und kostenfrei.
Online-Beratung für Kinder und Jugendliche per Mail oder Chat ist über die Webseite erreichbar.
- Beschreibung: Als Dachverband vieler lokaler Beratungstelefone bietet Nummer gegen Kummer e.V. spezialisierte, anonyme Hilfe für die ganze Familie. Das Kinder- und Jugendtelefon ist ein offenes Ohr für alle Sorgen junger Menschen. Das Elterntelefon ist eine wertvolle Anlaufstelle für Mütter, Väter und Erziehungsberechtigte, die sich Sorgen um den Pornokonsum ihres Kindes machen oder unsicher sind, wie sich die eigene Sucht auf die Familie auswirkt.
- Therapeutische Stärken: Die Stärke liegt in der gezielten Ansprache der verschiedenen Familienmitglieder. Die ehrenamtlichen Beraterinnen und Berater werden intensiv geschult, um auf die jeweiligen Sorgen kompetent und einfühlsam einzugehen. Der Ansatz ist lösungsorientiert und soll Hilfe zur Selbsthilfe geben – besonders wichtig, da Suchtprobleme oft tief in der Familiendynamik verwurzelt sind.
Bundesweite Fach- und Beratungsstellen
Der strategische nächste Schritt. Wenn Sie bereit sind, sich einen professionellen Überblick zu verschaffen und herauszufinden, welche lokalen Angebote es für Sie gibt, sind diese zentralen Stellen der beste Ausgangspunkt. Sie sind die Lotsen im deutschen Hilfesystem.
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS)
- Art: Dachverband, Informationsportal, Verzeichnis
- Zielgruppe: Betroffene, Angehörige, Fachkräfte, Öffentlichkeit
- Webseite: https://www.dhs.de/
- Kontakt:
Telefon: +49 2381 9015-0
E-Mail: info@dhs.de
- Beschreibung: Die DHS ist der zentrale Zusammenschluss der deutschen Suchthilfe und wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Sie ist die maßgebliche Instanz für alle Suchtformen, auch für Verhaltenssüchte wie Sexsucht. Ihr wichtigstes Werkzeug für Sie ist das umfassende Suchthilfeverzeichnis Deutschlands, mit dem Sie qualifizierte Beratungsstellen, Kliniken und Selbsthilfegruppen direkt in Ihrer Nähe finden können.
- Therapeutische Stärken: Die DHS therapiert nicht selbst, aber sie ist der Garant für Qualität und Seriosität im deutschen Suchthilfesystem. Sie setzt die Standards und stellt sicher, dass die Angebote, die Sie über ihr Verzeichnis finden, professionell und vertrauenswürdig sind.
Fachverband Medienabhängigkeit e.V.
- Art: Fachverband, Netzwerk, Informationsportal
- Zielgruppe: Betroffene von Medien- und Internetabhängigkeit, Angehörige, Fachkräfte
- Webseite: https://www.fv-medienabhaengigkeit.de/
- Kontakt: Kontakt über die Webseite und die dort verzeichneten regionalen Anlaufstellen.
- Beschreibung: Dieser Fachverband ist ein Netzwerk von Experten und Einrichtungen, die sich auf die Behandlung von digitalen Süchten spezialisiert haben. Dazu gehören ganz explizit auch die exzessive Nutzung von Online-Pornografie, Computerspielen und sozialen Medien. Auf der Webseite finden Sie eine Adressliste mit spezialisierten Beratungsstellen und Kliniken in ganz Deutschland.
- Therapeutische Stärken: Die Stärke des Verbandes liegt in seiner hohen Spezialisierung. Er bündelt das Fachwissen zu den neuesten Entwicklungen im Bereich der digitalen Süchte und stellt sicher, dass die aufgeführten Hilfsangebote über spezifische Kompetenzen in der Behandlung von Internet- und Pornosucht verfügen. Dies ist ein entscheidender Vorteil gegenüber allgemeinen Suchtberatungsstellen, die nicht immer über die gleiche Expertise in diesem modernen Suchtfeld verfügen.
pro familia
- Art: Bundesweiter Verband für Sexualberatung und Familienplanung
- Zielgruppe: Alle Menschen (Einzelpersonen, Paare) mit Fragen zu Sexualität und Partnerschaft, unabhängig von sexueller Orientierung oder Geschlecht
- Geografischer Fokus: Bundesweit (mit ca. 200 Beratungsstellen)
- Webseite: https://www.profamilia.de/
- Kontakt: Die Kontaktdaten der lokalen Beratungsstellen finden sich auf der Webseite. Allgemeine Anfragen können an den Bundesverband gerichtet werden (Tel: 069 – 26 95 77 90, E-Mail: info@profamilia.de).
- Beschreibung: pro familia ist der führende Verband für Sexualpädagogik und Sexualberatung in Deutschland. In den bundesweiten Beratungsstellen erhalten Sie professionelle und vertrauliche Beratung zu allen Aspekten von Sexualität und Partnerschaft. Dies schließt explizit auch die Beratung bei "Problemen durch Pornografiekonsum" ein, wie es beispielsweise die Beratungsstelle in Köln-Zentrum anbietet.
- Therapeutische Stärken: Die Stärke von pro familia liegt in der spezialisierten, niedrigschwelligen Sexualberatung durch professionelle Fachkräfte, die der gesetzlichen Schweigepflicht unterliegen. Die Beratungsstellen bieten einen geschützten Raum, um Konflikte, Wünsche und Probleme im Zusammenhang mit der eigenen Sexualität zu besprechen. Ziel ist es, lösungsorientierte Sichtweisen zu entwickeln und die eigene Handlungsfähigkeit zu stärken. Die explizite Nennung von problematischem Pornokonsum als Beratungsthema zeigt eine spezifische Kompetenz in diesem Bereich.
Return – Fachstelle für Mediensucht Hannover
- Art: Spezialisierte Fachberatungsstelle für Medienabhängigkeit
- Zielgruppe: Betroffene (Jugendliche und Erwachsene), Angehörige, Fachkräfte
- Geografischer Fokus: Region Hannover, aber überregionale Bedeutung
- Webseite: https://www.return-mediensucht.de/
- Kontakt:
Telefon: 0511 / 898 44 44
E-Mail: info@return-mediensucht.de
- Beschreibung: Die "Return" ist eine der renommiertesten und ältesten Fachstellen in Deutschland, die sich ausschließlich auf das Thema Medien- und Internetabhängigkeit spezialisiert hat. Sie bietet Beratung, Diagnostik und Vermittlung bei exzessivem Gaming, Social-Media-Gebrauch und Pornokonsum. Ihre Expertise wird bundesweit anerkannt.
- Therapeutische Stärken: Die extreme Spezialisierung und langjährige Erfahrung machen die "Return" zu einer Top-Adresse. Sie bieten nicht nur Einzel- und Familienberatung, sondern auch spezifische Gruppenangebote (z.B. für Gamer) und eine intensive Fachkräfte-Fortbildung. Ihr Ansatz ist tief in der Praxis verankert und wissenschaftlich fundiert.
Selbsthilfegruppen & Netzwerke
Die Kraft der Gemeinschaft: Sie sind nicht allein. Der vielleicht heilsamste Moment ist die Erkenntnis, dass andere Menschen genau das Gleiche durchmachen. Diese Gruppen bieten einen geschützten, anonymen Rahmen, um offen zu sprechen, voneinander zu lernen und die Isolation zu durchbrechen. Viele folgen den bewährten 12-Schritte-Programmen, die schon unzähligen Menschen geholfen haben.
Anonyme Sexaholiker (AS / SA - Sexaholics Anonymous)
- Art: Selbsthilfegruppe (12-Schritte-Programm)
- Zielgruppe: Männer und Frauen mit dem Wunsch, die Lüsternheit aufzugeben und sexuell nüchtern zu werden.
- Geografischer Fokus: Weltweit, mit zahlreichen Gruppen in Deutschland (Online, Telefon, vor Ort)
- Webseite: https://anonyme-sexsuechtige.de/
- Kontakt:
Telefon: +49 175 7925113
E-Mail: as.d@posteo.de (für allgemeine Anfragen und Meeting-Informationen)
- Beschreibung: AS ist eine Gemeinschaft, die sich an den Prinzipien der Anonymen Alkoholiker orientiert und sich auf die Genesung von der Sucht nach Sex, Pornografie und Lüsternheit konzentriert. Die Gruppe definiert sexuelle Nüchternheit sehr klar und traditionell: Für verheiratete Personen bedeutet sie keinen Sex mit sich selbst oder anderen Personen außer dem Ehepartner (in einer Ehe zwischen Mann und Frau). Für unverheiratete Personen bedeutet sie vollständige sexuelle Enthaltsamkeit.
- Therapeutische Stärken: Das 12-Schritte-Programm bietet einen strukturierten, spirituellen Weg zur Genesung. Die klare Definition von Nüchternheit gibt denjenigen einen festen Halt, die eine eindeutige Richtlinie suchen. Die Gemeinschaft bietet einen geschützten Raum, in dem Sie Ihre Erfahrungen ohne Scham teilen und echte Unterstützung finden können.
Sex Addicts Anonymous (SAA)
- Art: Selbsthilfegruppe (12-Schritte-Programm)
- Zielgruppe: Alle Menschen mit dem Wunsch, ihr zwanghaftes sexuelles Verhalten zu beenden, unabhängig von Geschlecht oder sexueller Orientierung.
- Geografischer Fokus: Weltweit, mit Online-, Telefon- und Präsenz-Meetings
- Webseite: https://saa-recovery.org/ (Internationale Hauptseite mit Meeting-Suche)
- Kontakt: Meeting-Informationen sind über die internationale Webseite zu finden. Es gibt derzeit keine zentrale deutsche Webseite.
- Beschreibung: SAA ist ebenfalls eine 12-Schritte-Gemeinschaft, unterscheidet sich aber durch einen flexibleren Ansatz. Hier definieren Sie Ihre eigene sexuelle Nüchternheit mithilfe des "Drei-Kreise-Modells": Der innere Kreis enthält die süchtigen Verhaltensweisen, auf die Sie komplett verzichten. Der mittlere Kreis beschreibt riskante Verhaltensweisen, und der äußere Kreis gesunde Aktivitäten. Die Gemeinschaft ist explizit offen für Menschen aller sexuellen Orientierungen.
- Therapeutische Stärken: Der individualisierte Ansatz ermöglicht es Ihnen, ein Genesungsprogramm zu entwickeln, das auf Ihre persönliche Lebenssituation und Ihre Werte zugeschnitten ist. Das kann besonders hilfreich sein, wenn eine strikte Abstinenzdefinition für Sie nicht passend erscheint. Die offene und inklusive Haltung schafft einen sicheren Raum für alle.
Anonyme Sex- und Liebessüchtige (S.L.A.A. - Sex and Love Addicts Anonymous)
- Art: Selbsthilfegruppe (12-Schritte-Programm)
- Zielgruppe: Menschen mit Mustern von Sexsucht, Liebessucht, romantischer Besessenheit, Co-Abhängigkeit oder sexueller, sozialer und emotionaler Magersucht (Anorexie).
- Geografischer Fokus: Weltweit, mit einem deutschsprachigen Netzwerk (Deutschland, Österreich, Schweiz)
- Webseite: https://slaa.de/
- Kontakt:
Telefon (Mailbox): +49 69 678 309 05
E-Mail: info@slaa.de (für Meeting-Informationen)
- Beschreibung: S.L.A.A. blickt tiefer und erweitert den Fokus von reiner Sexsucht auf die Muster, die oft dahinterliegen: zwanghafte und abhängige Beziehungsmuster. Die Gemeinschaft erkennt an, dass auch romantische Besessenheit, die Unfähigkeit, allein zu sein, oder das zwanghafte Vermeiden von Intimität (Anorexie) Teil der Sucht sein können. Auch sie arbeiten mit den bewährten 12 Schritten und Traditionen.
- Therapeutische Stärken: Der ganzheitliche Ansatz von S.L.A.A. ist besonders wertvoll, wenn Ihr süchtiges Sexualverhalten eng mit Problemen in der Beziehungsgestaltung, mit dem Selbstwertgefühl und mit Bindungsängsten verknüpft ist. Hier werden auch jene angesprochen, deren Problem sich nicht primär in sexuellen Handlungen, sondern in emotionalen Abhängigkeiten oder deren Vermeidung äußert.
Therapeuten- & Kliniksuche
Den passenden Therapeuten finden. Wenn Sie bereit für den nächsten Schritt sind – eine professionelle, von Krankenkassen anerkannte Therapie – und keine Probleme mit einer eventuellen negativen Einstufung in der digitalen Krankenakte haben, dann sind diese Portale Gold wert. Sie sind der verlässlichste Weg, um approbierte Psychotherapeut*innen und spezialisierte Fachkliniken zu finden.
Wer eine negative Einstufung des persönlichen Risikoprofils durch die Krankenkasse vermeiden möchte, sollte sich bei privaten Anbietern wie FreivonX umschauen.
Arzt- und Psychotherapeutensuche der 116117
- Art: Offizielles Therapeutenverzeichnis
- Zielgruppe: Alle Patientinnen und Patienten in Deutschland
- Webseite: https://www.116117.de/de/arztsuche.php
- Kontakt: Über die Webseite oder telefonisch unter 116117
- Beschreibung: Dies ist das offizielle Suchportal der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Es listet alle in Deutschland zugelassenen Ärztinnen, Ärzte und Psychotherapeut*innen. Die Suche kann nach Fachgebieten (z.B. "Psychotherapeutische Medizin") und im Umkreis gefiltert werden.
- Therapeutische Stärken: Als offizielles Verzeichnis garantiert dieses Portal, dass alle gelisteten Behandelnden über eine staatliche Approbation und Kassenzulassung verfügen. Dies ist der verlässlichste Weg, eine von den gesetzlichen Krankenkassen finanzierte Therapie zu finden.
Psych-Info - Die Psychotherapeutensuchmaschine
- Art: Spezialisiertes Therapeutenverzeichnis
- Zielgruppe: Patientinnen und Patienten, die einen Psychotherapeuten suchen
- Webseite: https://www.psych-info.de/
- Kontakt: Nicht zutreffend (Suchportal)
- Beschreibung: "Psych-Info" ist ein Suchdienst des Berufsverbands Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) und zeichnet sich durch sehr detaillierte Filtermöglichkeiten aus. Sie können gezielt nach behandelten Beschwerdebildern filtern, wie z.B. "(F64-66) sexuelle Verhaltensstörungen".
- Therapeutische Stärken: Die präzisen Suchfilter ermöglichen es Ihnen, sehr gezielt Therapeut*innen zu finden, die explizit Erfahrung mit Ihrem Thema angeben. Das erhöht die Chance, schnell einen passenden und kompetenten Behandlungsplatz zu finden.
Deutsche PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) - Therapeutensuche
- Art: Therapeutenverzeichnis eines Berufsverbandes
- Zielgruppe: Patientinnen und Patienten, die einen Psychotherapeuten suchen
- Webseite: https://www.dptv.de/psychotherapie/psychotherapeutensuche/
- Kontakt: Nicht zutreffend (Suchportal)
- Beschreibung: Die DPtV ist einer der größten Berufsverbände für Psychotherapeut*innen in Deutschland. Ihre Suchmaschine ermöglicht ebenfalls eine detaillierte Suche nach Kassen- oder Privatpraxen, Therapieverfahren und spezifischen Beschwerden.
- Therapeutische Stärken: Ähnlich wie Psych-Info bietet dieses Portal eine hohe Verlässlichkeit und detaillierte Suchoptionen, die von einem der führenden Fachverbände des Landes bereitgestellt werden. Es ist eine weitere exzellente Ressource, um qualifizierte Fachpersonen zu finden.
Fachverband Sucht+ e.V. - Kliniksuche
- Art: Klinikverzeichnis
- Zielgruppe: Betroffene und Angehörige, die eine stationäre oder teilstationäre Behandlung suchen
- Webseite: https://www.sucht.de/einrichtungen/
- Kontakt:
Telefon: 0228 / 26 15 55
E-Mail: sucht@sucht.de
- Beschreibung: Der Fachverband Sucht+ e.V. ist ein bundesweiter Verband von Einrichtungen der Suchthilfe. Seine Kliniksuche ist ein spezialisiertes Verzeichnis für stationäre und teilstationäre Behandlungen (Tageskliniken). Besonders relevant ist die Möglichkeit, nach der Indikation "Pathologischer PC-/Internetgebrauch" zu filtern, was die Suche nach Kliniken mit Expertise im Bereich Pornosucht erleichtert.
- Therapeutische Stärken: Dieses Verzeichnis ist unerlässlich, wenn eine ambulante Therapie nicht ausreicht. Es bietet einen direkten Weg zu spezialisierten Fachkliniken, die ein intensives, stationäres Therapieumfeld zur Behandlung von Verhaltenssüchten anbieten.
Regionale Suchtberatungsstellen nach Bundesland
Ihr persönlicher Ansprechpartner vor Ort. Der Weg zur Hilfe beginnt oft mit einem persönlichen Gespräch. Diese Beratungsstellen sind in Ihrer Region verankert und bieten kostenlose, vertrauliche Erstgespräche für Sie und auch für Ihre Angehörigen an. Sie sind meist die erste Anlaufstelle für eine professionelle Einschätzung und die Vermittlung in weiterführende Therapien.
Die Suchthilfe in Deutschland ist föderal organisiert. Jedes Bundesland hat eine zentrale Landesstelle für Suchtfragen, die die Arbeit der lokalen Beratungsstellen koordiniert. Diese Landesstellen sind oft der beste Ausgangspunkt, um eine vollständige und aktuelle Liste aller anerkannten Beratungsstellen in der eigenen Region zu finden.
| Bundesland |
Name der Landesstelle |
Webseite |
Kontakt |
| Baden-Württemberg |
Landesstelle für Suchtfragen in BW e.V. |
https://lss-bw.de/ |
Tel: 0711 61967-12, E-Mail: info@lss-bw.de |
| Bayern |
Koordinierungsstelle der bayerischen Suchthilfe (KBS) |
https://www.kbs-bayern.de/ |
Tel: 089 54497184, E-Mail: info@kbs-bayern.de |
| Berlin |
Landesstelle Berlin für Suchtfragen e.V. |
https://www.landesstelle-berlin.de/ |
Tel: 030 3438916-0, E-Mail: info@landesstelle-berlin.de |
| Brandenburg |
Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (BLS) |
https://www.blsev.de/ |
Tel: 0331 581380-0, E-Mail: info@blsev.de |
| Bremen |
Bremische Landesstelle für Suchtfragen (BreLS) e.V. |
https://brels.de/ |
Tel: 0162 2627755, E-Mail: info@brels.de |
| Hamburg |
Hamburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) |
https://www.landesstelle-hamburg.de/ |
Tel: 040 30386555, E-Mail: sarah.kessler@landesstelle-hamburg.de |
| Hessen |
Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) |
https://www.hls-online.org/ |
Tel: 069 71376777, E-Mail: hls@hls-online.org |
| Mecklenburg-Vorp. |
Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen MV (LAKOST) |
https://www.lakost-mv.de/ |
Tel: 0385 7851561, E-Mail: graemke@lakost-mv.de |
| Niedersachsen |
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen (NLS) |
https://www.nls-online.de/ |
Tel: 0511 626266-0, E-Mail: info@nls-online.de |
| Nordrhein-Westfalen |
Suchtkooperation NRW |
https://suchtkooperation.nrw/ |
Tel: 0221 809-7794, E-Mail: kontakt@suchtkooperation.nrw |
| Rheinland-Pfalz |
Landesstelle für Suchtfragen Rheinland-Pfalz |
https://www.liga-rlp.de/ |
Tel: 06131 224608, E-Mail: l.reiche@liga-rlp.de |
| Saarland |
Saarländische Landesstelle für Suchtfragen e.V. |
https://www.liga-saar.de/ |
Tel: 06841 934850, E-Mail: andreas.heinz@caritas-speyer.de |
| Sachsen |
Sächsische Landesstelle gegen die Suchtgefahren e.V. (SLS) |
https://www.slsev.de/ |
Tel: 0351 8045506, E-Mail: info@slsev.de |
| Sachsen-Anhalt |
Landesstelle für Suchtfragen im Land Sachsen-Anhalt (LS-LSA) |
https://www.ls-suchtfragen-lsa.de/ |
Tel: 0391 5433818, E-Mail: info@ls-suchtfragen-lsa.de |
| Schleswig-Holstein |
Landesstelle für Suchtfragen Schleswig-Holstein e.V. (LSSH) |
https://lssh.de/ |
Tel: 0431 657394-40, E-Mail: sucht@lssh.de |
| Thüringen |
Thüringer Landesstelle für Suchtfragen e.V. (TLS) |
https://www.tls-suchtfragen.de/ |
Tel: 0361 34649-0, E-Mail: info@tls-suchtfragen.de |
Baden-Württemberg
- Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle für Suchtkranke, Caritasverband Stuttgart e.V.
- Art: Suchtberatungsstelle
- Zielgruppe: Betroffene, Angehörige
- Geografischer Fokus: Stuttgart
- Webseite: https://www.caritas-stuttgart.de/
- Kontakt: Katharinenstraße 2b, 70182 Stuttgart; Tel: 0711 248929-10; E-Mail: psb@caritas-stuttgart.de
- Beschreibung: Eine zentrale Anlaufstelle in Stuttgart für alle Suchtformen, die Beratung, Behandlung, Vermittlung und auch aufsuchende Hilfen anbietet.
- Therapeutische Stärken: Ein umfassendes, integriertes Hilfesystem, das Sie von der Erstberatung über die ambulante Behandlung bis hin zu Wohnangeboten begleitet.
Bayern
- Caritas-Fachambulanz für Suchtprobleme Amberg
- Art: Suchtberatungsstelle
- Zielgruppe: Betroffene, Angehörige
- Geografischer Fokus: Amberg
- Webseite: https://www.suchtambulanz-amberg.de/
- Kontakt: Dreifaltigkeitsstraße 3, 92224 Amberg; Tel: +49 9621 4755-40; E-Mail: beratung@suchtambulanz-amberg.de
- Beschreibung: Diese Fachambulanz ist ein hervorragendes Beispiel für die zunehmende Spezialisierung im Suchthilfesystem. Sie benennt explizit Pornosucht als einen ihrer Beratungsschwerpunkte und bietet kostenfreie und auf Wunsch anonyme Hilfe für Betroffene und Angehörige.
- Therapeutische Stärken: Klare Spezialisierung auf moderne Verhaltenssüchte, was eine hohe Fachkompetenz in diesem Bereich signalisiert.
- Caritas-Suchtberatung Nürnberg
- Art: Suchtberatungsstelle
- Zielgruppe: Betroffene, Angehörige
- Geografischer Fokus: Nürnberg
- Webseite: https://www.caritas-nuernberg.de/einrichtungen/suchtberatung
- Kontakt: Obstmarkt 28, 90403 Nürnberg; Tel: 0911 / 23 54 181; E-Mail: suchtberatung@caritas-nuernberg.de
- Beschreibung: Bietet ein breites Spektrum an Hilfen, von Einzel- und Paargesprächen bis zur Vermittlung in Therapien. Die Stelle thematisiert offen "übermäßigen Pornografiekonsum" und "exzessiven Medienkonsum". Ein eigener Podcast zum Thema zeigt einen modernen und entstigmatisierenden Ansatz.
- Therapeutische Stärken: Proaktive und medienkompetente Auseinandersetzung mit dem Thema Pornosucht, inklusive sexualtherapeutischer Expertise.
Berlin
- Integrative Suchtberatung der Caritas Berlin
- Art: Suchtberatungsstelle
- Zielgruppe: Betroffene von Alkohol-, Drogen-, Medikamenten- und Glücksspielsucht, Angehörige
- Geografischer Fokus: Berlin (mehrere Standorte, z.B. Mitte, Steglitz-Zehlendorf)
- Webseite: https://www.caritas-berlin.de/beratungundhilfe/berlin/sucht/beratung-und-therapie
- Kontakt (Mitte): Große Hamburger Straße 18, 10115 Berlin; Tel: 030 66 6 33 400; E-Mail: sucht-gr.hamburger@caritas-berlin.de
- Beschreibung: Die Caritas betreibt in Berlin mehrere integrative Suchtberatungsstellen, die verschiedene Suchtformen unter einem Dach behandeln. Sie bieten Beratung, ambulante Therapie, Prävention und aufsuchende Arbeit an und sind fest im Berliner Suchthilfesystem verankert. Das Angebot schließt auch Medienabhängigkeit ein.
- Therapeutische Stärken: Multiprofessionelle Teams aus Sozialarbeitern, Psychologen und Therapeuten. Anerkanntes ambulantes Therapiekonzept, das von allen Krankenkassen und der Rentenversicherung getragen wird.
Brandenburg
- Ambulante Beratungs- und Behandlungsstelle für Suchtkranke und Suchtgefährdete Potsdam (AWO)
- Art: Suchtberatungsstelle
- Zielgruppe: Betroffene, Angehörige
- Geografischer Fokus: Potsdam
- Webseite: https://www.awo-potsdam.de/
- Kontakt: Großbeerenstr. 187, 14482 Potsdam; Tel: 0331 - 73040740; E-Mail: suchtberatungsstelle@awo-potsdam.de
- Beschreibung: Eine der zentralen Anlaufstellen in der Landeshauptstadt, die Beratung und Behandlung für ein breites Spektrum an Suchterkrankungen anbietet, einschließlich Verhaltenssüchten.
- Therapeutische Stärken: Als Teil der Arbeiterwohlfahrt (AWO) fest in der regionalen Versorgungsstruktur verankert und eng mit anderen sozialen Diensten vernetzt.
Bremen
- Fachambulanz für Suchtprävention und Rehabilitation, Caritas Bremen
- Art: Suchtberatungsstelle
- Zielgruppe: Betroffene, Angehörige, Jugendliche und Erwachsene
- Geografischer Fokus: Bremen
- Webseite: https://www.caritas-bremen.de/beratung-hilfe/bei-sucht/sucht
- Kontakt: Georg-Gröning-Str. 55, 28209 Bremen; Tel: 0421 / 33573-0
- Beschreibung: Bietet ein umfassendes Angebot von Information und Beratung bis hin zur ambulanten Rehabilitation. Ein expliziter Schwerpunkt liegt auf der Beratung zum Umgang mit Online-Medien (Computerspiele, Social Media etc.) für Jugendliche und Erwachsene.
- Therapeutische Stärken: Teilnahme am bundesweiten Projekt "DigiSucht", was eine hohe Kompetenz in der Online-Beratung per Chat oder Video sicherstellt.
Hamburg
- Lukas Suchthilfezentrum, Diakonisches Werk Hamburg West/Südholstein
- Art: Suchtberatungsstelle
- Zielgruppe: Betroffene, Angehörige
- Geografischer Fokus: Hamburg (Altona, Eimsbüttel)
- Webseite: https://www.diakonie-hhsh.de/de/finder/angebot/lukas-suchthilfezentrum-hamburg-west/
- Kontakt: Standorte in Altona und Eimsbüttel
- Beschreibung: Das Lukas Suchthilfezentrum bietet suchtmittelübergreifende Beratung an, was Alkohol, Glücksspiel, Medien und illegale Drogen einschließt.
- Therapeutische Stärken: Etablierte Einrichtung der Diakonie mit starker regionaler Verankerung und spezialisierten Angeboten, z.B. auch für Glücksspielsucht.
Hessen
- Sucht- und Drogenberatung, Caritas Fulda
- Art: Suchtberatungsstelle
- Zielgruppe: Betroffene, Angehörige
- Geografischer Fokus: Fulda
- Webseite: https://www.caritas-fulda.de/
- Kontakt: Wilhelmstraße 10, 36037 Fulda; Tel: 0661 - 2428360; E-Mail: suchtunddrogen@caritas-fulda.de
- Beschreibung: Bietet umfassende Beratung für alle Suchtformen, einschließlich der Vermittlung in weiterführende Hilfen und Unterstützung für Angehörige.
- Therapeutische Stärken: Als Teil des Caritas-Netzwerks bietet die Stelle eine verlässliche, professionelle und kostenfreie Erstberatung.
Mecklenburg-Vorpommern
- Sucht- und Drogenberatungsstelle Schwerin (Ev. Suchtkrankenhilfe MV gGmbH)
- Art: Suchtberatungsstelle
- Zielgruppe: Betroffene, Angehörige, Freunde
- Geografischer Fokus: Schwerin
- Webseite: https://www.suchthilfe-mv.de/einrichtung/suchtberatung-schwerin/
- Kontakt: Mecklenburgstr. 97, 19053 Schwerin; Tel: 0385 / 550 75 68; E-Mail: sb-schwerin@suchthilfe-mv.de
- Beschreibung: Die Beratungsstelle ist eine zentrale Anlaufstelle in der Landeshauptstadt und bietet Beratung und Betreuung für suchtgefährdete und suchtkranke Menschen sowie deren soziales Umfeld.
- Therapeutische Stärken: Langjährige Erfahrung (seit 1990) und ein qualifiziertes Team aus Sozialarbeitern und Sozialpädagogen.
Niedersachsen
- Fachstelle Sucht und Suchtprävention, Diakonie Osnabrück
- Art: Suchtberatungsstelle
- Zielgruppe: Betroffene, Angehörige
- Geografischer Fokus: Osnabrück und Landkreis (Standorte in Bramsche, Georgsmarienhütte)
- Webseite: https://www.suchtberatungsstelle.de/
- Kontakt (Bramsche): Kirchhofstr. 6, 49565 Bramsche; Tel: 05461 - 88298-0; E-Mail: suchtberatung@diakonie-os.de
- Beschreibung: Bietet Beratung und Behandlung für alle Suchtformen an, einschließlich der Unterstützung bei der Beantragung von Rehabilitationsmaßnahmen.
- Therapeutische Stärken: Dezentrale Struktur mit mehreren Standorten im Landkreis, um eine wohnortnahe Versorgung zu gewährleisten.
Nordrhein-Westfalen
- Fachambulanz für Suchtprävention und Rehabilitation, Caritas Münster
- Art: Suchtberatungsstelle
- Zielgruppe: Betroffene (Einzelpersonen, Paare, Familien), Angehörige
- Geografischer Fokus: Münster
- Webseite: https://www.caritas-ms.de/de/einrichtungen-und-angebote/beratung-und-lebenshilfe/suchtberatung/
- Kontakt: Josefstraße 2, 48151 Münster; Tel: 0251 53009-341; E-Mail: suchtberatung@caritas-ms.de
- Beschreibung: Bietet ambulante Beratung, Behandlung und Rehabilitation an. Ein besonderer Fokus liegt auf der Einbeziehung des sozialen Umfelds (Paar- und Familienberatung) und der Möglichkeit zur Online-Beratung.
- Therapeutische Stärken: Integriertes Angebot, das von der offenen Sprechstunde über ambulante Therapie bis zur Nachsorge reicht und sowohl persönliche als auch digitale Zugangswege bietet.
Rheinland-Pfalz
- Fachambulanz für Suchtkranke und Angehörige, Caritasverband Trier e.V.
- Art: Suchtberatungsstelle
- Zielgruppe: Betroffene, Angehörige, Partner, Freunde
- Geografischer Fokus: Trier und Region
- Webseite: https://www.caritas-region-trier.de/hilfe-und-beratung/lebenslagen/sucht/fachambulanz-fuer-suchtkranke-und-angehoerige/
- Kontakt: Kutzbachstraße 15, 54290 Trier; Tel: 0651 145395-0; E-Mail: suchtkrankenhilfe@caritas-region-trier.de
- Beschreibung: Umfassendes Angebot, das Erstberatung, ambulante und stationäre Rehabilitation, Nachsorge und spezifische Angebote für Frauen und Angehörige umfasst.
- Therapeutische Stärken: Bietet verschiedene Rehabilitationsmodelle (ambulant, stationär, Kombinationsbehandlung) an und begleitet Betroffene durch den gesamten Prozess, von der Entgiftung bis zur sozialen Wiedereingliederung.
Saarland
- Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle für Abhängigkeitserkrankungen, Caritas Saarbrücken
- Art: Suchtberatungsstelle
- Zielgruppe: Betroffene, Angehörige
- Geografischer Fokus: Saarbrücken
- Webseite: https://www.caritas-saarbruecken.de/
- Kontakt: Johannisstraße 2, 66111 Saarbrücken; Tel: 0681 30906-50; E-Mail: psb@caritas-saarbruecken.de
- Beschreibung: Zentrale Anlaufstelle in Saarbrücken für alle Fragen rund um Sucht, bietet Beratung und Vermittlung in weiterführende Hilfen.
- Therapeutische Stärken: Teil des umfassenden Netzwerks der Caritas und der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege Saar, was eine gute Vernetzung mit anderen sozialen Diensten gewährleistet.
Sachsen
- Suchtberatungs- und Behandlungsstelle, Diakonie Bayreuth (Hinweis: Bayreuth liegt in Bayern, aber als Beispiel für eine Diakonie-Stelle)
- Art: Suchtberatungsstelle
- Zielgruppe: Betroffene, Angehörige
- Geografischer Fokus: Bayreuth
- Webseite: https://www.diakonie-bayreuth.de/einrichtungen/suchtberatung
- Kontakt: Kolpingstr. 1, 95444 Bayreuth; Tel: 0921 - 78517730; E-Mail: suchtberatung@diakonie-bayreuth.de
- Beschreibung: Bietet Beratung und Behandlung für alle Suchtformen und ist eine anerkannte Stelle für ambulante Rehabilitation.
- Therapeutische Stärken: Professionelles Team und enge Anbindung an das diakonische Netzwerk, was den Zugang zu weiteren Hilfen erleichtert.
Sachsen-Anhalt
- Sucht- und Drogenberatungsstelle, Der PARITÄTISCHE Magdeburg
- Art: Suchtberatungsstelle
- Zielgruppe: Betroffene, Angehörige
- Geografischer Fokus: Magdeburg
- Webseite: https://www.paritaet-lsa.de/
- Kontakt: Weidenstr. 6, 39114 Magdeburg; Tel: 0391/2536220; E-Mail: drobs-magdeburg@paritaet-lsa.de
- Beschreibung: Beratungsstelle in Trägerschaft des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, die ein breites Spektrum an Suchthilfe und -prävention abdeckt.
- Therapeutische Stärken: Als Teil des Paritätischen vertritt die Stelle den Grundsatz der Vielfalt und Offenheit und ist gut mit anderen sozialen Projekten im Land vernetzt.
Schleswig-Holstein
- ATS Suchthilfezentrum Bad Segeberg (Landesverein für Innere Mission in Schleswig-Holstein)
- Art: Suchtberatungsstelle
- Zielgruppe: Betroffene, Angehörige
- Geografischer Fokus: Bad Segeberg und Umgebung
- Webseite: https://landesverein.de/suchthilfe/ats/
- Kontakt: Gartenstraße 17, 23795 Bad Segeberg; Tel: 04551 84 35 8; E-Mail: ats.segeberg@landesverein.de
- Beschreibung: Bietet umfassende Hilfen zum Thema Sucht, einschließlich einer spezialisierten Fachstelle für Glücksspiel- und Medienabhängigkeit.
- Therapeutische Stärken: Direkte Anbindung einer Fachstelle für Medienabhängigkeit, was hohe Kompetenz bei Internet- und Pornosucht sicherstellt.
Thüringen
- Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle, Suchthilfe in Thüringen (SiT) gGmbH, Erfurt
- Art: Suchtberatungsstelle
- Zielgruppe: Betroffene, Angehörige
- Geografischer Fokus: Erfurt
- Webseite: https://www.sit-online.org/
- Kontakt: Löberstraße 37, 99096 Erfurt; Tel: 0361 2128080
- Beschreibung: Die SiT ist ein großer Träger der Suchthilfe in Thüringen und bietet ein Verbundsystem aus Beratung, Behandlung und Betreuung.
- Therapeutische Stärken: Umfassendes, vernetztes Hilfesystem, das von der Erstberatung über ambulant betreutes Wohnen bis hin zu Streetwork reicht.
Offizielle Informationsportale
Wissen ist ein wichtiger Schritt zur Heilung. Diese Portale von staatlichen und unabhängigen Institutionen bieten verlässliche, wissenschaftlich fundierte Informationen. Sie sind eine exzellente Quelle, um die eigene Situation besser zu verstehen und sich sicher zu informieren.
Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
- Art: Offizielles Regierungsportal
- Zielgruppe: Allgemeine Öffentlichkeit, Fachkräfte
- Webseite: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/sucht-und-drogen.html
- Kontakt: Nicht zutreffend
- Beschreibung: Die Webseite des BMG bietet grundlegende Informationen zur Sucht- und Drogenpolitik der Bundesregierung. Sie erklärt die vier Säulen der deutschen Suchtpolitik (Prävention, Beratung/Behandlung, Schadensreduzierung, Angebotsreduzierung) und verlinkt auf zentrale Akteure wie die DHS und das BIÖG (ehemals BZgA). Es gibt spezifische Unterseiten zu Themen wie "Glücksspielsucht" und "Online-Sucht".
- Therapeutische Stärken: Bietet keine Therapie, sondern liefert den übergeordneten politischen und strategischen Rahmen für das deutsche Suchthilfesystem. Die Seite ist eine verlässliche Quelle, um die Struktur und die Prinzipien der staatlichen Suchthilfe zu verstehen.
Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) (ehemals BZgA)
- Art: Behördliches Informationsportal für Gesundheitsaufklärung
- Zielgruppe: Allgemeine Öffentlichkeit, Jugendliche, Eltern, Fachkräfte
- Webseite: https://www.bzga.de/ (und themenspezifische Portale)
- Kontakt: Nicht zutreffend
- Beschreibung: Das BIÖG (früher Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) ist die zentrale staatliche Institution für Prävention und Gesundheitsförderung in Deutschland. Es betreibt zahlreiche Informationsportale, darunter liebesleben.de zur sexuellen Gesundheit und sexualaufklaerung.de. Während der Fokus oft auf STI-Prävention liegt, werden auch Themen wie Verhaltenssüchte, Glücksspielsucht und Onlinesucht behandelt. Das BIÖG betreibt zudem eigene Infotelefone zu verschiedenen Suchtthemen.
- Therapeutische Stärken: Die Stärke liegt in der evidenzbasierten und zielgruppengerechten Aufbereitung von Gesundheitsinformationen. Die Portale und Materialien sind wissenschaftlich fundiert und didaktisch hochwertig aufbereitet, um Präventionsbotschaften effektiv zu vermitteln.
gesundheitsinformation.de (IQWiG)
- Art: Unabhängiges Gesundheitsportal
- Zielgruppe: Patientinnen und Patienten, allgemeine Öffentlichkeit
- Webseite: https://www.gesundheitsinformation.de/
- Kontakt: Nicht zutreffend
- Beschreibung: Dieses Portal wird vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) betrieben, einem unabhängigen wissenschaftlichen Institut. Es bietet evidenzbasierte, leicht verständliche und werbefreie Gesundheitsinformationen zu einer Vielzahl von Krankheiten und Behandlungen. Die Seite enthält einen allgemeinen Bereich zum Thema "Sucht".
- Therapeutische Stärken: Bietet keine Therapie, aber zeichnet sich durch höchste wissenschaftliche Neutralität und Verlässlichkeit aus. Die Informationen basieren auf dem aktuellen Stand der Forschung und helfen Patientinnen und Patienten, informierte Entscheidungen zu treffen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Sex- und Pornosucht
Sie sind mit Ihren Fragen nicht allein. Hier finden Sie Antworten auf einige der häufigsten Unsicherheiten, die Betroffene und Angehörige bewegen, basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Erfahrungen aus der Suchthilfe.
Bin ich sexsüchtig oder habe ich nur eine hohe Libido?
Eine hohe Libido ist einfach ein starkes sexuelles Verlangen, das Sie als positiv empfinden und kontrollieren können. Von Hypersexualität oder Sexsucht spricht man erst, wenn zwei Dinge zusammenkommen: Kontrollverlust und ein hoher Leidensdruck. Das bedeutet, Sie können Ihr sexuelles Verhalten über einen längeren Zeitraum nicht mehr steuern, obwohl Sie es möchten und obwohl es negative Folgen für Ihr Leben hat. Die Häufigkeit allein ist also nicht entscheidend.
Ist Sexsucht eine anerkannte Krankheit?
Ja. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in ihrer neuesten internationalen Klassifikation von Krankheiten (ICD-11) die Diagnose "Zwanghafte Sexualverhaltensstörung" (Code 6C72) offiziell eingeführt. Sie wird nun als Impulskontrollstörung verstanden. Das ist ein wichtiger Schritt, denn damit haben Sie einen klaren Anspruch auf professionelle Diagnostik und Behandlung.
Was sind typische Anzeichen einer Pornosucht?
Pornosucht ist eine häufige Form der zwanghaften Sexualverhaltensstörung. Typische Anzeichen sind:
- Kontrollverlust: Sie verbringen mehr Zeit mit Pornos als geplant, und Versuche, den Konsum zu reduzieren, scheitern immer wieder.
- Gedankliche Vereinnahmung: Ihre Gedanken kreisen ständig um pornografische Inhalte.
- Toleranzentwicklung: Sie benötigen immer extremere Inhalte, um die gleiche Erregung zu spüren.
- Vernachlässigung: Wichtige Aktivitäten, Hobbys oder Beziehungen werden für den Pornokonsum vernachlässigt.
- Negative Konsequenzen: Sie machen weiter, obwohl es bereits zu Problemen in der Partnerschaft, bei der Arbeit oder zu starken Scham- und Schuldgefühlen führt.
Wie kann ich als Angehörige/r helfen, ohne mich selbst zu verlieren?
Die Situation ist für Angehörige oft extrem belastend. Das Wichtigste zuerst: Sie können die Sucht nicht heilen oder kontrollieren. Aber Sie können sich selbst schützen und eine Hilfe sein:
- Suchen Sie sich eigene Hilfe: Fast alle Suchtberatungsstellen (z.B. von Caritas oder Diakonie) bieten auch Beratung für Angehörige an. Das ist entscheidend, um die eigene Belastung zu reduzieren und gesunde Grenzen zu setzen.
- Setzen Sie klare Grenzen: Machen Sie deutlich, welches Verhalten Sie nicht länger tolerieren. Hören Sie auf, die negativen Konsequenzen der Sucht für den Betroffenen abzufedern.
- Sprechen Sie offen über Ihre Gefühle: Nutzen Sie "Ich-Botschaften" ("Ich fühle mich verletzt, wenn..."), um auszudrücken, wie das Verhalten Sie beeinflusst, ohne Vorwürfe zu machen.
- Stellen Sie keine Ultimaten, die Sie nicht einhalten können: Leere Drohungen verlieren ihre Wirkung.
Was ist der Unterschied zwischen den Selbsthilfegruppen AS/SA, SAA und S.L.A.A.?
Alle drei Gruppen arbeiten nach dem 12-Schritte-Prinzip, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte, die für die Wahl der richtigen Gruppe entscheidend sind:
- AS/SA (Anonyme Sexaholiker): Definiert Nüchternheit sehr strikt und traditionell (kein Sex außerhalb einer heterosexuellen Ehe, keine Selbstbefriedigung). Das bietet eine klare Struktur für Menschen, die diese Eindeutigkeit suchen.
- SAA (Sex Addicts Anonymous): Verwendet einen flexibleren Nüchternheitsbegriff. Jedes Mitglied definiert seine süchtigen ("innerer Kreis") und gesunden ("äußerer Kreis") Verhaltensweisen selbst. Diese Gruppe ist explizit offen für alle sexuellen Orientierungen.
- S.L.A.A. (Anonyme Sex- und Liebessüchtige): Erweitert den Fokus auf emotionale und beziehungsbezogene Aspekte wie Liebessucht und Co-Abhängigkeit. Diese Gruppe ist ideal, wenn das sexuelle Verhalten eng mit ungesunden Beziehungsmustern verknüpft ist.
Bezahlt die Krankenkasse eine Therapie bei Pornosucht?
Die am häufigsten angewandte Methode ist die kognitive Verhaltenstherapie. Dabei lernen Sie, die Auslöser für Ihr zwanghaftes Verhalten zu erkennen, Denkmuster zu verändern und neue Wege zu finden, mit negativen Gefühlen umzugehen. Auch tiefenpsychologische Ansätze können helfen, die Ursachen der Sucht in der Lebensgeschichte zu verstehen.
Wenn die Therapie von einer approbierten Psychotherapeutin oder einem approbierten ärztlichen Psychotherapeuten mit Kassenzulassung durchgeführt wird, werden die Kosten in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Ist sexuelle Abstinenz das Ziel der Therapie?
Nein. Im Gegensatz zu Süchten wie Alkoholismus ist das Ziel bei Sexsucht in der Regel nicht die vollständige sexuelle Enthaltsamkeit. Sexualität ist ein menschliches Grundbedürfnis. Das Ziel ist vielmehr, die Kontrolle über das eigene Sexualverhalten zurückzugewinnen und einen gesunden, selbstbestimmten und nicht-schädigenden Umgang mit der eigenen Sexualität zu finden.
Wo fange ich am besten an, wenn ich Hilfe suche?
Der Weg kann überfordernd wirken, aber es gibt einen bewährten Pfad mit drei Schritten:
- Sofortiger anonymer Kontakt: Wenn der Druck unerträglich ist, rufen Sie eine Krisenhotline wie die TelefonSeelsorge an. Sie müssen nichts weiter tun als die Nummer zu wählen.
- Professionelle Erstberatung: Der wichtigste Schritt ist der Kontakt zu einer lokalen Suchtberatungsstelle (z.B. von Caritas oder Diakonie). Dort erhalten Sie eine professionelle Einschätzung, Beratung zu den nächsten Schritten und Hilfe bei der Beantragung einer Therapie. Diese Beratung ist kostenlos und vertraulich.
- Unterstützung durch Gleichgesinnte: Besuchen Sie (online oder vor Ort) ein Meeting einer Selbsthilfegruppe (z.B. SAA oder S.L.A.A.). Der Austausch mit anderen Betroffenen kann die Isolation durchbrechen und gibt Kraft und Hoffnung für den weiteren Weg.
Weiterführende Literatur und wissenschaftliche Quellen
Für alle, die sich noch tiefer mit dem Thema auseinandersetzen möchten, finden Sie hier eine Auswahl an zentralen Publikationen und wissenschaftlichen Ressourcen, die die Grundlage für das deutsche Suchthilfesystem bilden.
- DHS Jahrbuch Sucht
Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) gibt jährlich das „Jahrbuch Sucht“ heraus. Es ist das Standardwerk zur Situation der Sucht in Deutschland und liefert umfassende Daten und Analysen zu legalen und illegalen Drogen sowie zu Verhaltenssüchten. Es bietet eine verlässliche Grundlage für Fachleute und Interessierte.
Quelle: DHS Jahrbuch Sucht 2024 (PDF)
- Publikationen und Factsheets der DHS zu Verhaltenssüchten
Die DHS stellt eine Vielzahl von Broschüren, Faltblättern und Factsheets zu spezifischen Suchtformen zur Verfügung. Diese Materialien richten sich sowohl an Betroffene und Angehörige als auch an Fachkräfte und bieten fundierte, verständliche Informationen zu Ursachen, Symptomen und Hilfsmöglichkeiten.
Quelle: DHS Informationsmaterialien
- AWMF-Leitlinien
Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) koordiniert die Entwicklung von medizinischen Leitlinien in Deutschland. S3-Leitlinien stellen den höchsten Qualitätsstandard dar. Sie sind die Grundlage für professionelles medizinisches und therapeutisches Handeln in Deutschland.
Quelle: AWMF-Leitlinienregister der DG-Sucht (Nr. 076)
- Positionspapiere von Fachgesellschaften (DGPPN, DG-Sucht)
Führende Fachgesellschaften wie die DGPPN und die DG-Sucht bewerten in Positionspapieren den aktuellen wissenschaftlichen Stand zu Themen wie Verhaltenssüchten und geben Empfehlungen für die klinische Praxis und Gesundheitspolitik.
Quellen:
Positionspapiere der DGPPN
Stellungnahmen der DG-Sucht